Vor der Saison kam Schorsch Knöpfle als neuer Trainer zum HSV. Der ehemalige Nationalspieler (24 Einsätze) war vorher elf Jahre Trainer bei Eintracht Braunschweig und zuletzt bei Arminia Hannover. Aus Hannover brachte er auch seinen Lieblingsschüler mit: Jupp Posipal! Der gebürtige Ungar und Sohn eines deutschstämmigen Vaters kam 1943 nach Hannover und hatte dort den ersten Kontakt mit dem Fußball.
Im letzten Punktspiel der Saison gewann der HSV vor 25.000 Zuschauern gegen St. Pauli mit 6-0 und wurde zum 13. Mal Norddeutscher Meister.
Deutsche Meisterschaft Endrunde
Vorrunde | Hamburger SV – Union 06 Berlin 7-0 |
Zwischenrunde | Kickers Offenbach – Hamburger SV 3-2 |
Norddeutsche Meisterschaft 1949/50
Verein | Tore | Punkte | Heimspiel | Auswärtsspiel | |
1. | HAMBURGER SV | 101-39 | 48-12 | aus HSV Sicht | |
2. | FC St. Pauli | 62-42 | 39-21 | 6-0 | 0-2 |
3. | VfL Osnabrück | 70-53 | 38-22 | 5-1 | 3-3 |
4. | Werder Bremen | 78-44 | 36-24 | 3-1 | 1-1 |
5. | Braunschweig | 54-48 | 36-24 | 8-0 | 2-2 |
6. | Concordia Hamburg | 72-65 | 36-24 | 2-1 | 5-2 |
7. | Hannover 96 | 58-61 | 31-29 | 5-2 | 3-4 |
8. | TV Eimsbüttel | 58-50 | 30-30 | 1-1 | 3-1 |
9. | VfB Oldenburg | 56-62 | 30-30 | 7-2 | 0-1 |
10. | Bremerhaven 93 | 57-65 | 30-30 | 5-0 | 2-1 |
11. | Holstein Kiel | 51-49 | 28-32 | 4-2 | 2-1 |
12. | Arminia Hannover | 38-44 | 27-33 | 3-3 | 0-0 |
13. | Göttingen 05 | 45-66 | 22-38 | 3-0 | 5-2 |
14. | Bremer SV | 50-71 | 21-39 | 2-0 | 5-1 |
15. | VfB Lübeck | 40-65 | 20-40 | 2-1 | 6-2 |
16. | Harburger TB | 37-103 | 8-52 | 3-2 | 5-0 |
USA-Reise 1950
1950 wurde dem HSV eine ganz besondere Ehre zuteil. Als erste Deutsche Mannschaft durfte man in die USA reisen. In drei Wochen bestritt der HSV sechs Spiele und schoss 44 Tore.
- 4-1 gegen eine Auswahl beim großen Sporttag in New York
- 10-0 gegen die All Stars Chicago
- 9-1 gegen Elizabeth SC Newark
- 5-0 gegen eine Auswahl aus Philadelphia
- 7-2 gegen eine Auswahl aus New Jersey
- 9-2 gegen eine Auswahl aus Brooklyn
Zwei Tage nach der Rückkehr aus Amerika fand das Spiel gegen Union 06 in Kiel statt und wurde mit 7-0 gewonnen, eine Woche später rächten sich die Strapazen der Reise. Nach einer 2-0 Führung gegen Kickers Offenbach wurde kurz vor Schluss noch mit 2-3 verloren. Die Spieler hatten kein Kraft mehr.
Das 2-3 kurz vor Schluß war aber sehr zweifelhaft, da Torwart Walter Warning mit dem Ball in der Hand über die Torlinie geworfen wurde. Warning weinte später in der Kabine wie ein kleiner Junge: „Mit einem solchen Schiedsrichter mußte es eine Niederlage werden. Zum Glück ist uns die Verlängerung erspart geblieben. Wir hätten sie nicht durchgestanden.“
Trost gab es von DFB-Präsident Dr. Bauwens: „Der wahre Meister ist der HSV. Die Hamburger haben es auf sich genommen, als Botschafter Deutschlands nach Amerika zu fliegen. Sie bezahlten diese Aufgabe mit dem wahrscheinlichen Sieg im Titelkampf.“